Was ist Karate:

 

Kara

(Leer)

Te

(Hand)

Do

(Weg)

 

Kara - Te - Do. In den Anfängen gab es mehrere Bezeichnungen für die heute so bekannte Kampfkunst Karate-Do. Diese waren Okinawa-Te, Tode oder auch einfach nur Te. Mit der Zeit erfolgte schließlich eine Wandlung des Wortes Tode in Karate-Do. Diese Bezeichnung entstand wohl im Jahre 1929 und soll damals von Meister Gichin Funakoshi eingeführt worden sein. Mitentscheidend für die Wandlung war die Aussprache. Die Silbe To im Wort Tode kann auch als Kara ausgesprochen werden und De hat die gleiche Bedeutung wie Te. Aus Tode entstand das Wort Karate. Anfangs hatte das Schriftzeichen Kara die Bedeutung China, wurde jedoch aus mehreren Gründen in Leer geändert. Zum einen war es der philosophisch-moralische Sinngehalt der Silbe Leer, zum anderen sollten die Assoziationen zu China vermieden werden, wegen des japanischen Nationalismus jener Zeit. Und nicht zuletzt sollte der Aspekt der Waffenlosigkeit hervorgehoben werden.

In vielen Büchern über das Karate-Do tauchen die 20 Regeln von Gichin Funakoshi häufig in leicht abweichenden Übersetzungen auf, deshalb folgen hier die meist gebrauchten Übersetzungen.

Karate Do beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto

Im Karate gibt es keinen Ersten Angriff.
karate ni sente nashi

Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
karate wa gi no tasuke

Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire

Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
gijutsu yori shinjutsu

Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
kokoro wa hanatan koto o yosu

Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
wazawai wa ketai ni shozu

Denke nicht, das Karate nur im Dojo stattfindet.
dojo no mi no karate to omou na

Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
karate no shugyo wa issho dearu

Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
arayuru mono o karate kasase soko ni myomi ari

Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru

Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyo

Wandle dich abhängig vom Gegner.
teki ni yotte tenka seyo

Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des nicht Treffens ab.
ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari

Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
hito no teashi o ken to omoe

Wenn man das Tor zur Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
danshimon o izureba hyakuman no teki ari

Die Haltung des Anfängers muss frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis gewinnt.
kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai

Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono

Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
chikara no kyojaku, karada no shinshuku, waza no kankyu o wasuru na

Denke immer nach, und versuche dich ständig an Neuem.
tsune ni shinen kofu seyo

 


Die 20 Regeln von Funakoshi


Shoto
war Funakoshis Künstlername und bedeutet so viel wie "das Rauschen der Kiefernwipfel". Die Trainingshalle wurde 1939 nach seinem Künstlernemen Shotokan genannt und bildete später den Namen für das Karate-Do des Gichin Funakoshi (obwohl er selbst gegen die Benennung von Stielrichtungen war). Das Wahrzeichen der Shotokan-Kampfkunst ist der Tiger.

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